Eine Yamadoritour - persönliche Impressionen |
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Bäume in SteinschlagzonenEine Lärche mitten im Geröllfeld - nicht höher als 30 Zentimeter. Die Oberfläche des Stammes ist durch Steinschlag schon sehr mitgenommen. Der Kronenbereich ist kompakt und durch monatelangen Schneedruck sehr flach ausgebildet. Das dritte Bild zeigt eine ähnlich gewachsene Lärche - auch sie wächst in einer Steinschlagzone. Urgewalt der NaturNiedergewalzte Waldbereiche, ausgewachsene Bäume, die wie Streichhölzer knicken, zeugen von der enormen Kraft der Lawinen. Besonders Bäume, die in Lawinenschneisen wachsen, sind betroffen. Gehen im freien GeländeTouristische Trampelpfade zu verlassen, "abzutauchen" ins freie Gelände, heißt unwegsames Gebiet zu betreten - der Lohn der Mühe: eine urspruengliche Natur in all ihrer Schönheit und Wildheit. Werden und VergehenDie zwei Gesichter des Gebirges:
Angepasste WuchsformenIn Lawinenschneisen werden Bäume mit einer gewissen Regelmäßigkeit "geköpft". Das führt zu einer sehr typischen Wuchsform: Die Bäume scheinen sich ins Gelände zu ducken - manchmal allerdings vergebliche Müh. Ein alter BekannterSeit vielen Jahren marschierte ich bei meinen Yamadoritouren an dieser Lärche vorbei. Bislang kam mir dieser Baum doch etwas zu groß vor. Die entscheidende Frage war, ob ich genügend Wurzeln würde erhalten können - und vor allem: Würde ich den Baum überhaupt schleppen können? Nun, es funktionierte, der Baum ist im Tal, scheint die Umstellung gut überwunden zu haben und treibt kräftig aus. Wahl des BaumesGanz entscheidend für den erfolgreichen Abschluss einer Tour ist die Auswahl des richtigen Baumes. Ich habe es mir zum Prinzip gemacht, nur mehr solche Exemplare mitzunehmen, die auf Grund ihrer Standortsituation eine gute Ueberlebenschance haben. Neben diesem Auswahlkriterium muss natürlich auch das Aussehen ein entsprechendes sein. Oftmals verdecken alter Nadelfilz und sehr dichte Verzweigung Stammbasis und Stammlinie. "Packen" und AbstiegMein Ziel bei auszugrabenden Bäumen ist es, so viel Wurzelbereich wie möglich zu erhalten. Dies bedingt naturgemäß ein höheres Tragegewicht, erhöht jedoch die Überlebenschancen des Baumes enorm. Ist der Baum ausgegraben, wird er mit feuchten Leinentüchern balliert, im Rucksack verstaut und fest mit dem Tragegestell verzurrt. Der Abstieg ist meistens mühsam und manchmal geht man dabei an die Grenzen seiner persönlichen Leistungsfähigkeit. (Wer es probiert hat, weiß, wovon ich rede.) Lohn der MüheZumeist wird der Baum erst am nächsten Tag in eine passende Holzkiste gesetzt. Auch wenn die Rückenmuskulatur noch schmerzt, weiß man, es hat sich gelohnt. |